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Aliens Sprecht nicht mit Ausserirdischen! Warnungen des britischen Kosmologen Stephen Hawking Der renommierte Astrophysiker Stephen Hawking hält die Existenz von Ausserirdischen für gegeben. Er glaubt zudem, eine Kontaktaufnahme könnte den Menschen schlecht bekommen. Es klingt nach Stoff aus der Domäne Erich von Dänikens. Doch wenn Stephen Hawking Aussagen über Ausserirdische macht, hat dies durchaus wissenschaftliche Relevanz. Mit einer neuen Fernsehserie für den Discovery Channel beteiligt sich der 68-jährige britische Astrophysiker an der Diskussion über extraterrestrisches Leben – und zeichnet ein bedrohliches Bild davon. Mikroben und einfache Tiere Hawking ist sowohl durch seine Meriten als Forscher an der englischen Universität Cambridge (auf demselben Lehrstuhl wie Isaac Newton im 17. Jahrhundert), etwa auf dem Gebiet der Schwarzen Löcher, wie auch durch seinen Bestseller «Eine kurze Geschichte der Zeit» bekanntgeworden. Er erklärt, die Überlegung, dass in hundert Milliarden Galaxien mit jeweils Hunderten von Millionen Sternen ein ähnlicher Lebensraum wie die Erde entstanden sein müsse, lasse in seinem «mathematischen Gehirn die Existenz von Ausserirdischen als völlig rational erscheinen». Die wahre Herausforderung sei es, herauszufinden, wie diese Lebewesen beschaffen sein könnten. Die Antwort darauf lautet gemäss Hawking, dass es sich vor allem um kleinste Organismen wie Mikroben oder einfache Tiere handeln dürfte. Andererseits geht der Kosmologe, bestärkt durch die Entdeckung von Hunderten neuen Planeten im letzten Jahrzehnt, auch von höheren Lebensformen aus. In spekulativen Szenen in der Fernsehserie, deren Skript Hawking verfasst hat, sind bedrohliche echsenartige Kreaturen, zweibeinige Pflanzenfresser und fluoreszierende Wassertiere zu sehen. «Wir brauchen bloss uns selber zu betrachten, um zu verstehen, dass intelligentes Leben sich zu etwas entwickeln kann, was wir lieber nicht antreffen wollen», erklärt der Forscher, der an einer unheilbaren Nervenkrankheit leidet und nur über einen Sprachcomputer im Rollstuhl kommunizieren kann. Weitentwickelte Wesen könnten, so Hawking, die Ressourcen in ihrem Lebensraum aufbrauchen und in der Folge in Raumschiffen als Nomaden unterwegs sein. Ihr Ziel seien dann kaum freundschaftliche Bande, sondern die Ausbeutung jeglicher erreichbarer Planeten. Auf der Erde könnte sich ein Szenario abspielen wie bei der Ankunft von Kolumbus in Amerika, die «für die Ureinwohner Amerikas nicht allzu gut ausging», meinte Hawking mit gut britischem Understatement. Er warnt vor dem Versuch, aufs Geratewohl Kontakt mit Ausserirdischen aufzunehmen. Späte Warnung Diese Warnung komme, so monieren Kritiker, etwas spät. Denn in der Vergangenheit wurden bereits mit verschiedenen Raumfahrtprogrammen menschliche Signale und Zeichen ins All verschickt. So sind neben Radiowellen auch Tafeln mit Bildern von nackten Menschen und Angaben zur Position unseres Sonnensystems unterwegs, zudem Ton- und Bildaufnahmen von der Erde, inklusive des Beatles-Songs «Across the Universe». Andere britische Forscher teilen die Ansichten Hawkings. Die Entdeckung von Organismen, die auf der Erde unter extremen Bedingungen leben, hat der Ausserirdischen-These Auftrieb gegeben. Brian Cox, Physiker an der Universität Manchester, wies kürzlich auf die Möglichkeit von Leben im Eis auf Monden des Saturns oder auf dem Mars hin. Und Martin Rees, Kosmologe und Präsident der Royal Society, hält im All Lebensformen für möglich, für die den Menschen das Verständnis fehlt. Quelle: NZZ-Online vom 28.04.0210.
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