Das NHK (Nippon Hōsō Kyōkai, engl.
Japan Broadcasting Corporation) drehte vom Sonntag, den
14.03. – Mittwoch, den 17.03.15 einen Beitrag für die
Wissenschaftssendung „The Cosmic Front“ in Nördlingen
und im Rieskrater sowie im Nachbarkrater Steinheimer
Becken.
Die Filmcrew setzte sich aus dem
Direktor Toshiyuki Tschuchiya, dem Kameramann Chisato
Ushiyama sowie dem Assitenten Shoichi Toyota und der
lokalen Produzentin von Promedia aus Rom Claudia
Tripiciano zusammen.
Die Film-Crew hatte gerade in Boston
am Jet Proplusion Laboratory gedreht, dort beschäftigen
sich Wissenschaftler mit den erdnahen Asteroiden, die
der Erde potentiell gefährlich werden können.
Das NHK wurde auf das RKM und den
Rieskrater aufmerksam, da 2006 die japanische
Selene-Mission (Mondmission der Japaner) ein gologisches
Feldtraining mit Gisela Pösges, Geologin am RKM und
stellvertr. Museumsleiterin zur Vorbereitung ihrer
Mondmission durchgeführt hatten.
Die Crew führte zunächst zwei
Hubschrauberflüge jeweils über das Nördlinger Ries und
das Steinheimer Becken beim herrlichem Wetter durch.
Danach wurde im Lindle (Erlebnis-Geotop in einer
Kraterrandscholle am südwestlichen Kraterrand) und im
ehemaligen Suevitsteinbruch “Altebürg” sowie am
Burgstall (Kraterrand des Steinheimer Beckens) gefilmt.
Gisela Pösges erläuterte im Lindle
die Kraterbildung und in der Altenbürg die
Suevitentstehung und die Forschungsgeschichte des
Nördlinger Rieses. Im Steinheimer Becken am Burgstall
ging sie auf die Entstehung des Doppelkraters
Steinheimer Becken und Nördlinger Ries und auf die
besondere Morphologie des Steinheimer Beckens mit seinem
Zentralberg Klosterberg-Steinhirt ein.
Vom Kirchturm der St. Georgskriche,
dem Daniel wurde dann weitere Aufnahmen sowohl von der
Stadt als auch vom Krater gedreht.
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Die Japaner waren vom geschlossenen
Stadtmauerring, der die ungefähre Größe des Asteroiden
aufweist, der vor ca. 15 Millionen Jahren den Rieskrater
bildete, absolut fasziniert. Die Dreharbeiten wurden in
der Kirche fortgesetzt wobei der besondere Fokus auf den
verbauten Suevitgesteinen lag.
Als nächster Drehort war das
RiesKraterMuseum vorgesehen, dort wurde eine Führung
durch das Museum mit Studenten der Geographie aus
Würzburg aufgenommen und nachfolgend wurden die
Studenten zum Thema Riesentstehung interviewt.

Ganz besonders interessant fanden die
japanischen Fernsehleute das Vorkommen von Diamanten im
Riesgestein Suevit. Im Museum filmten sie durch ein
Mikroskop die winzig kleinen Diamanten im Suevi.
Ein abschließendes Interview mit
Gisela Pösges fand im ZERIN (Zentrum für Rieskrater- und
Impaktforschung Nördlingen) statt. Neben den
geologischen und mineralogischen Besonderheiten des
Rieskraters wurde im Interview aber auch die
mittelalterliche Stadt besonders hervorgehoben, die
sogar die Kulisse in einem japanischen Manga
(japanischer Begriff für Comic) stellt.
Nach ihren Dreharbeiten in Nördlingen
flog die Filmcrew nach Sizilien, um am Osservatorio
Astronomico di Palermo "Giuseppe Salvatore Vaiana" zu
filmen. Dort wurde 1801 der erste Asteroid “Ceres” durch
den Sizilianer Giuseppe Piazzi (1746–1826) entdeckt.
Ceres (ca. 1.000 km) ist mittlerweile von IAU
(International Astronomical Union) zu einem
Zwergplaneten deklariert worden. Ceres ist der einzige
Zwergplanet im Asteroidengürtel. Momentan wird Ceres
durch die NASA-Mission DAWN näher erkundet.
Der Beitrag wird voraussichtlich
schon im Mai im NHK in Japan und dann weltweit
ausgestrahlt.
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