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Sonderausstellung im Rieskrater-Museum
21.11.2014 - 19.4.2015

305 extrasolare Planeten sollen getauft werden

Suevit-Würfel
Ein Nördlinger Exportschlager

 

 

Japanisches Fernsehen dreht für den Wissenschaftsfilm "The Cosmic Front" im Rieskratermuseum. Mehr ...

Das NHK (Nippon Hōsō Kyōkai, engl. Japan Broadcasting Corporation) drehte vom Sonntag, den 14.03. – Mittwoch, den 17.03.15 einen Beitrag für die Wissenschaftssendung „The Cosmic Front“ in Nördlingen und im Rieskrater sowie im Nachbarkrater Steinheimer Becken.

Die Filmcrew setzte sich aus dem Direktor Toshiyuki Tschuchiya, dem Kameramann Chisato Ushiyama sowie dem Assitenten Shoichi Toyota und der lokalen Produzentin von Promedia aus Rom Claudia Tripiciano zusammen.

Die Film-Crew hatte gerade in Boston am Jet Proplusion Laboratory gedreht, dort beschäftigen sich Wissenschaftler mit den erdnahen Asteroiden, die der Erde potentiell gefährlich werden können.

Das NHK wurde auf das RKM und den Rieskrater aufmerksam, da 2006 die japanische Selene-Mission (Mondmission der Japaner) ein gologisches Feldtraining mit Gisela Pösges, Geologin am RKM und stellvertr. Museumsleiterin zur Vorbereitung ihrer Mondmission durchgeführt hatten.

Die Crew führte zunächst zwei Hubschrauberflüge jeweils über das Nördlinger Ries und das Steinheimer Becken beim herrlichem Wetter durch. Danach wurde im Lindle (Erlebnis-Geotop in einer Kraterrandscholle am südwestlichen Kraterrand) und im ehemaligen Suevitsteinbruch “Altebürg” sowie am Burgstall (Kraterrand des Steinheimer Beckens) gefilmt.

Gisela Pösges erläuterte im Lindle die Kraterbildung und in der Altenbürg die Suevitentstehung und die Forschungsgeschichte des Nördlinger Rieses. Im Steinheimer Becken am Burgstall ging sie auf die Entstehung des Doppelkraters Steinheimer Becken und Nördlinger Ries und auf die besondere Morphologie des Steinheimer Beckens mit seinem Zentralberg Klosterberg-Steinhirt ein.

Vom Kirchturm der St. Georgskriche, dem Daniel wurde dann weitere Aufnahmen sowohl von der Stadt als auch vom Krater gedreht.

Die Japaner waren vom geschlossenen Stadtmauerring, der die ungefähre Größe des Asteroiden aufweist, der vor ca. 15 Millionen Jahren den Rieskrater bildete, absolut fasziniert. Die Dreharbeiten wurden in der Kirche fortgesetzt wobei der besondere Fokus auf den verbauten Suevitgesteinen lag.

Als nächster Drehort war das RiesKraterMuseum vorgesehen, dort wurde eine Führung durch das Museum mit Studenten der Geographie aus Würzburg aufgenommen und nachfolgend wurden die Studenten zum Thema Riesentstehung interviewt.

Ganz besonders interessant fanden die japanischen Fernsehleute das Vorkommen von Diamanten im Riesgestein Suevit. Im Museum filmten sie durch ein Mikroskop die winzig kleinen Diamanten im Suevi.

Ein abschließendes Interview mit Gisela Pösges fand im ZERIN (Zentrum für Rieskrater- und Impaktforschung Nördlingen) statt. Neben den geologischen und mineralogischen Besonderheiten des Rieskraters wurde im Interview aber auch die mittelalterliche Stadt besonders hervorgehoben, die sogar die Kulisse in einem japanischen Manga (japanischer Begriff für Comic) stellt.

Nach ihren Dreharbeiten in Nördlingen flog die Filmcrew nach Sizilien, um am Osservatorio Astronomico di Palermo "Giuseppe Salvatore Vaiana" zu filmen. Dort wurde 1801 der erste Asteroid “Ceres” durch den Sizilianer Giuseppe Piazzi (1746–1826) entdeckt. Ceres (ca. 1.000 km) ist mittlerweile von IAU (International Astronomical Union) zu einem Zwergplaneten deklariert worden. Ceres ist der einzige Zwergplanet im Asteroidengürtel. Momentan wird Ceres durch die NASA-Mission DAWN näher erkundet.

Der Beitrag wird voraussichtlich schon im Mai im NHK in Japan und dann weltweit ausgestrahlt.