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Die Möglichkeit von Leben auf dem Roten Planeten hat die Menschen seit langem beschäftigt. Im siebzehnten und achtzehnten Jahrhundert dachten Philosophen und Theologen offen über Marsmenschen , Venusianer und andere außerirdische Wesen nach. Erst als es auf das zwanzigste Jahrhundert zuging, wurde man erheblich skeptisch bezüglich der Ansichten auf Leben auf anderen Planeten.
Dennoch berichtete der italienische Astronom Schiaparelli noch 1877 über ein Muster aus geraden Linien , das er auf der Marsoberfläche ausgemacht hatte. Er gebrauchte dafür das italienische Wort –canali- Kanäle.
In den USA griffen Percival Lowell und andere Schiaparellis Beobachtungen sofort auf und behaupteten, bei den Kanälen handele es sich in der Tat um künstliche Wasserstraßen. Lowell glaubte, die Marsmenschen hätten die Kanäle gebaut, um das ausgetrocknete Land zu bewässern, indem sie Schmelzwasser von den Polkappen Richtung Äquator leiteten . Er errichtete ein Observatorium in Flagstaff, Arizona und widmete es ganz der Vermessung dieses Kanalsystems.
Unter Astronomen fand Lowell kaum Anhänger für seine Ideen und je besser die astronomischen Beobachtungen wurden , desto unwahrscheinlicher wurde es , dass es auf Mars Leben geben könnte. Mache Wissenschaftler waren jedoch weiterhin überzeugt, es könne dort primitive Vegetationen,  eine Art Flechten existieren.
Als Beleg wiesen sie auf die jahreszeitlichen Farbänderungen hin. Doch selbst diese Möglichkeit überlebte den Anbruch des Raumfahrtzeitalters nicht. Sonden die man zum Mars schickte, fanden keine Anzeichen von Leben und schon gar keine Kanäle.
1976 ging die NASA die Frage frontal an, indem sie zwei Viking Sonden auf der Oberfläche landen ließ. Die Roboter waren speziell darauf ausgelegt nach Leben zu suchen. Inzwischen gab es nur noch wenige Leute, die auf mehr als ein paar Mikroben im Marsboden hofften, und die Daten welche die Sonden zur Erd funkten schienen den Skeptikern Recht zu geben.
Die Bodenproben brachten keinerlei Hinweis auf Leben , nicht mal Mikroben, zu Vorschein. Viele sagten Mars wäre ein toter Planet. Bis zwanzig Jahre nach Viking wurde der Gedanke an Leben auf Mars dann allgemein als Sciencefiction abgetan. Daran hätte sich auch nichts geändert, wäre es nicht zu einer Reihe erstaunlicher Entdeckungen gehen und zwar nicht auf Mars , sondern hier auf der Erde . Diese Entdeckungen  lassen das Thema in einem ganz neuen Licht erscheinen. Man hat heut den Eindruck , die Wissenschaft könnte ein wenig voreilig gewesen sein, als sie Leben auf Mars endgültig abschrieb.
Die rote Wüste
Der Mars macht optisch einiges her. An unserem Nachthimmel strahlt er so prächtig rot, das die Menschen der Antike ihn mit ihrem Kriegsgott identifizierten. Durch ein Fernrohr erkennt man weiße Polkappen und ausgedehnte Flecken. Zuweilen ist der ganze Planet in  Staubstürme gehüllt.  Nahaufnahmen von Raumsonden im Marsorbit zeigen, dass die Oberfläche voller Krater und gigantischen Schluchten und Tälern durchzogen ist. Es erheben sich gigantische Vulkane, der größte Olympus Mons, so groß wie ganz Bayern und fast 30 Kilometer hoch . Das Terrain erinnert an die australische Wüste: mit Geröll übersäter ockerfarbener Boden und Dünen aus feinem Sand, alles in wässrigem Sonnenschein unter einem orangefarbenen Himmel.
Leben sähe sich auf dem Mars allen erdenklichen Hindernissen gegenüber. Die Temperaturen liegen fast durchgehend unter dem Gefrierpunkt und können bis auf minus 140 Grad Celsius sinken. Die Atmosphäre besteht aus Kohlendioxid mit geringen Spuren von Sauerstoff und Stickstoff und ist jämmerlich dünn. Mit 7,5 Millibar entspricht der Luftdruck dem auf der Erde in über 35 Kilometern Höhe—am Rand des Weltraums. Der Boden ist äußerst rostig und derart trocken, dass die Sahara dagegen als ein Sumpf erscheint. Der Wind kann Geschwindigkeiten von 650 Kilometern in der Stunde erreichen und der Staub reicht bis zu 50 Kilometer hoch.
Letztlich liegt die Ursache der unfreundlichen Bedingungen auf dem Planeten in seiner geringen Größe. Er ist etwa halb so groß wie die Erde und die Schwerkraft beträgt 38 Prozent der Erdschwerkraft, was dazu geführt hat , dass die Atmosphäre zum größten Teil in den Weltraum abgehauen ist. Die dünne Atmosphäre bedeutet auch , dass es keinen Treibhauseffekt geben kann, der den Planeten erwärmen würde. Die Kälte ist umso schlimmer, da der Mars mit einem Bahnradius von durchschnittlich 228 Millionen Kilometern etwa 50 Prozent weiter von der Sonne entfernt ist als unser blauer Planet.