Der Stubenberg-Meteorit – ein wissenschaftlicher Schatz, der vom Himmel fiel |
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Autor: Priv.-Doz. Dr. Stefan Fox, Stuttgart, Deutsche Astrobiologische Gesellschaft e.V. (DAbG) Meteoriten – Objekte, die aus dem Weltall auf die Erde gelangen – brachten mitunter Verwüstung und Massensterben. Sie werden aber auch mit der Entstehung des Lebens in Verbindung gebracht. Die junge Erde war anfangs lange Zeit zu heiß für flüssiges Wasser und organische Stoffe. Nach dem Abkühlen jedoch konnten chemische Verbindungen, die mit Meteoriten auf die Erde kamen, der Zersetzung entgehen und trugen vermutlich zur Entstehung des Lebens bei. Ein wichtiger Bestandteil des Lebens ist die DNA, das Erbgut. Die DNA enthält unter anderem Phosphat, eine Substanz, die auf der jungen Erde aus chemischen Gründen nicht ohne Weiteres entstehen konnte. Meteoriten vom Typ Stubenberg stellen jedoch eine mögliche Phosphat-Quelle dar. In ihnen hatten sich während der frühen Phase der Entstehung unseres Sonnensystems vor über 4,5 Milliarden Jahren phosphathaltige Minerale gebildet. Daher tragen Meteoriten vom Typ Stubenberg und Meteoriten allgemein zum wissenschaftlichen Verständnis der Entstehung des Sonnensystems, der Erde und möglicherweise des Lebens bei. |
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Darüber hinaus haben Meteoriteneinschläge die biologische Evolution immer wieder auf vielfältige Art und Weise geprägt. So wird angenommen, dass vor 66 Millionen Jahren ein Einschlag im heutigen Mexiko zum Aussterben der Dinosaurier beitrug. Ohne dieses Ereignis hätten die Säugetiere, und damit wir Menschen, wohl nicht jene Stellung erlangt, die wir heute haben. Ein weiterer prägender Meteoriten-Einschlag ereignete sich vor ca. 14,6 Millionen Jahren und ließ die einmalige Geologie des Rieskraters entstehen. Die Menschen der Steinzeit, Kelten und Römer wussten die daraus entstandenen Besonderheiten des Ries zu schätzen. Generell sind Meteoriten und ihre Einschläge von hoher wissenschaftlicher und geschichtlicher Bedeutung. Es bietet sich nun an, diese Relevanz öffentlichkeitswirksam mit dem 2016 im bayrischen Stubenberg gefallenen Meteoriten darzustellen. Das Hauptstück dieses Meteoritenfalls konnte durch den Einsatz des Fördervereins der Freunde des RiesKraterMuseums e. V. erworben werden, um es der breiten Öffentlichkeit im Nördlinger RiesKraterMuseum zugänglich zu machen. Ein enormer Gewinn für die Stadt Nördlingen und die gesamte Ries-Region! Ich freue mich, dieses Exponat in naher Zukunft in der Hologramm-Vitrine im Meteoriten-Raum bestaunen zu können. Im Namen des Vorstands der Deutschen Astrobiologischen Gesellschaft e. V. (DAbG):
Priv.-Doz. Dr. Stefan Fox (DAbG, Stuttgart) Schriftführer |
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Rieser Heimatpreis: Freunde des RiesKraterMuseums werden geehrt |
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Die Jury des Rieser Heimatpreises hat sich einstimmig für den Preisträger 2021 entschieden: Es ist der Verein „Freunde des RiesKraterMuseums e.V.“.
Die
Vorstände der Raiffeisen-Volksbank Ries, Paul Ritter und Bernhard
Ströbele, teilten die gute Nachricht mit. Dr. Oliver Sachs, 1.
Vorsitzender des Vereins, war überrascht und hoch erfreut. Die Jury würdigt das vielfältige Engagement des Vereins im Ries und darüber hinaus. Der Verein fördert seit 30 Jahren zum Beispiel durch Vorträge und Ausstellungen die kulturelle Entwicklung im Ries und unterstützt das weltweit einmalige Rieskratermuseum in Nördlingen durch die Impakt-Bibliothek und den Ankauf wissenschaftlicher Objekte, wie beispielsweise den bayerischen Meteoriten Stubenberg. Die Gründung der „Karl-Albert Frickhinger Stiftung“ war ebenso ein Meilenstein in der Geschichte des gemeinnützigen Vereins. Aus Stiftungsmitteln will der Verein unter anderem Arbeiten von Schülern und Studenten prämieren, die sich mit der Geologie und der Entstehung des Naturraums „Nördlinger Ries“ beschäftigen. Ein wichtiges Ziel der Stiftung ist es, das Heimatinteresse zu wecken und fördern. (Text: Christina Zuber) |
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Der Meteoritenraum |
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Der Meteoriten-Raum ist ein
einzigartiger Erlebnisraum für ein breites Publikum aller
Altersgruppen. |
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Unser Verein hat aktiv an der an der
Verwirklichung des Meteoritenraums mitgewirkt. Wir konnten einige
Sponsoren für die Realisierung des Projekts finden. Wir haben die
CT-Untersuchungen finanziert, wodurch der holografische 3D-Film erst
ermöglicht wurde. Ein zersägen des Meteoriten konnte damit vermieden
werden. |
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Zu dem Meteorit Stubenberg hat der
Verein bei dem Kaufpreis noch das originale Einschlagloch mit dem
Tannenzweig, den der Meteorit bei seinem Sturz auf Bayern
abgeschlagen hat mit herausgehandelt. Der Tannenzweig ist das erste
„irdische“, was der Meteorit getroffen hat. Der Zweig fiel dann auf
das Einschlagloch, wodurch es verdeckt wurde. Die Fundsituation
wurde vollständig dokumentiert und in der Fachliteratur publiziert.
Für die langfristige Fixierung und Konservierung des Einschlagloches
stehen die Freunde des RiesKraterMuseums derzeit mit der
bodenkundlichen Abteilung des Landesamtes für Umwelt in Bayern in
Verbindung. Wir hoffe sehr, dass die die Konservierung übernehmen
können. |
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Ständige Beobachtung des Nördlinger Himmels | |||
Seit kurzem befinden sich 2 hochwertige Kameras auf dem Dach des NördlingerRiesKraterMuseums. Darauf sind 2 Fish-Eye-Objektive installiert, mit denen ständig der Nördlinger Himmel beobachtet wird. Eine der Kameras liefert jede Minute ein aktuelles Farbbild des gesamten Himmels mit zusätzlichen Informationen wie etwa Auf- und Untergangszeiten von Sonne und Mond. Wenn Sie also - vor Ort oder aus der Ferne - wissen wollen, wie der Himmel über dem Ries aussieht: ein Klick genügt.
Die zweite Kamera ist sehr
lichtempfindlich und nimmt nachts den Himmel in kurzer
Folge in Schwarz-Weiss auf. Eine spezielle Software
erkennt schnelle und helle Objekte und zeichnet ihre
Spur auf. Damit sollte den Beobachtern |
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Größter Deutscher Steinmeteorit in Blaubeuren gefunden |
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Der bislang größte in Deutschland entdeckte Steinmeteorit hat jahrzehntelang unerkannt in einem Garten in Blaubeuren herumgelegen. Dort hatte ihn ein Gartenbesitzer schon vor 30 Jahren beim Graben in seinem Garten gefunden. 25 Jahre lang lag das Fundstück als Dekoration auf seiner Wiese, 5 weitere Jahre im Keller in einem alten Kleiderschrank. Im Januar 2020 wollte der Finder beim Entrümpeln des Kellers den Stein wegwerfen. Doch die merkwürdige Farbe des Fundstücks passte gar nicht zu den Steinen, die in der Umgegend zu finden waren.
Also wandte er sich an den
Fachmann Dieter Heinlein vom Deutschen Zentrum für Luft-
und Raumfahrt (DLR). Mit einem Gewicht von 30,26 kg ist der Meteorit Rekordhalter in Deutschland. Zweitgrößter Fund ist der "Benthullen"-Meteorit, der bei Oldenburg gefunden wurde, er wiegt 17,25 kg. Das Fundstück wurde nach der Stadt Blaubeuren benannt. Es wird wird derzeit im Urgeschichtlichen Museum Blaubeuren ausgestellt, wo es bis zum 25. Oktober 2020 zu besichtigen ist. Einen ausführlichen Artikel finden Sie auf der Website des DLR hier ... |
Bild: Gabriele Heinlein |
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Impressionen von der Münchner Mineralienmesse 2019 und der Stand der Freunde des RiesKraterMuseums |
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Das denkwürdige Zusammentreffen zweier Weltraumreisender Charles Moss Duke, Jr. (auch "Charlie Duke") war der zehnte Mensch auf dem Mond! 1972 war er mit 36 Jahren nicht nur der jüngste Mensch, der den Mond betreten hat, sondern er war es auch, der jene großartige Mondprobe zur Erde mitgebracht hat, die wir heute im RiesKraterMuseum in Nördlingen bestaunen können. Anlässlich des Jubiläums "50 Jahre Mondlandung" fand bereits am 1. Juni 2019 im Deutschen Museum in München der "Moon Talk" statt, zu dem neben dem Bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder auch der Astronaut Professor Ulrich Walter, der Generaldirektor des Deutschen Museums Prof. Wolfgang Heckl als Gastgeber auch der Apollo-Astronaut Charlie Duke (Apollo 16-Mission) gekommen waren. |
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Am
Rande dieser Veranstaltung hatte unser erster Vereinsvorsitzender
Dr. Oliver Sachs Gelegenheit dazu, unser Projekt "Wir holen Bayerns
neuesten Meteoriten ins RiesKraterMuseum!" Charlie Duke persönlich
vorzustellen. |
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